Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Archäologie, Note: keine, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Welt des Badens und der Thermen steigen wir ein in einen Themenkreis, der sich von der frühesten- bis in die heutige Zeit beinahe nahtlos verfolgen lässt. Eine Entwicklungsgeschichte die historisch, literarisch und archäologisch sehr gut dokumentiert ist.
Gebadet wird seit Menschengedenken. Aus hygienischen, gesundheitlichen, rituellen Gründen ¿ oder einfach zum Zeitvertreib, Erholung und zum Spass.
Bäder, Schwitzbäder, sind bereits aus dem Neolithikum bekannt. Die Griechen haben das Bad domestiziert und eine eigentliche Badekultur entwickelt, diese ins römische Imperium importiert, und dort zu palastähnlichen Anlagen ausgebaut und dekoriert.
Das Baden wurde bei den Römern zu einem Grundbedürfnis und einem bedeutenden Teil des Alltagslebens. Gebadet wurde in den Städten, in öffentlichen oder privaten Bädern, auf dem Lande, praktisch jeder Vicus verfügte über eigene Bäder, und auch in ein Legionslager gehörten Thermen.
Badegewohnheiten geben einzigartige makro- und mikrologische Einblicke in den Alltag einer Bevölkerung. Thermen und Badeanlagen sind das Abbild, eine sichtbare Verdichtung sozialer, ethischer, religiöser, politischer Bedürfnisse und Gewohnheiten eines Ortes, einer Region und eines Volkes. Über den grossen politischen Coup, bis hin zur peinlichsten Intimsphäre, vermag die Architektur und die Ausstattung der Thermen zu berichten.
Mit dem Bau von Thermen war man sich der Gunst des Volkes sicher. Das hatte auch Agrippa um 19 v. Chr. erkannt. Er liess die Agrippa-Thermen in Rom erbauen und befahl den freien Eintritt in die öffentlichen Bäder für das gesamte Reich.