Umbrandet von salzigen Wellen des Meeres und umspült von den Wassern des Boddens liegt die Halbinsel Darss-Zingst, verbunden mit dem Festland durch eine schmale Landbrücke, dem Fischland. Die Halbinsel ist im Vergleich zu anderen Küstenbildungen sehr flach, und doch zeigt sich die Landschaft sowohl vielfältig als auch reizvoll.
Der Darsswald mit seinen uralten knorrigen Buchen und gespenstischen Wacholderbüschen, der Weststrand in seiner rauen urwüchsigen Gestalt, der betörende Duft der wilden Blüten und harzigen Bäume im Sommer - wer mit offenen Sinnen über die Halbinsel geht, wird von ihrer unverkennbaren Mystik und Eigenart angezogen. Trotzdem sind von dieser zauberhaften Landschaft nur wenige Sagen überliefert.
Sagen erzählen von vergangenen Zeiten, als die Menschen noch keine Erklärungen für das Wirken der Naturkräfte hatten. So entstanden Geschichten von Begebenheiten mit Hexen und Riesen, von schönen Meerjungfrauen, verwunschenen Prinzessinnen und spukenden Gestalten. Einige Sagen gehen auch von gesellschaftlichen Erscheinungen aus, so von Rache und Wohlstand, von Recht und Unrecht.
Aber Sagen sind nicht einfach erdachte Geschichten, vielmehr tragen sie Botschaften vergangener Tage und uralte Weisheiten in sich. Wenn wir heute Sagen lesen, können wir etwas über das Leben und Denken, über die Kultur und Geschichte unserer Vorfahren erfahren.