Band 8 der Werkausgabe, herausgegeben von Ulrich Bitz und Uwe Schweikert
(unter Mitarbeit von Sandra Hiemer und Werner Irro), enthält zwei Halbbände im Schuber:
Inhalt 8/1
Schriften 1915-1925 "Leib - Baukunst - Musik"
Schriften 1926-1935 "Gesellschaft - Kunst - Handwerk"
Inhalt 8/2
Schriften 1946-1959' "Politik - Kultur - Öffentlichkeit"
"Schädliche und nützliche Wahrheit. Die beiden voneinander zu trennen, muss der Mensch lernen und sich danach entscheiden. Das Recht der Narren bleibt es, beide zu suchen, ohne sie je zu finden." Mit melancholischem Nachdruck hat sich Hans Henny Jahnn über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg in seinen Reflexionen auf eine ebenso streitbare wie fürsorgliche Weise seiner Zeit angenommen. Band 8/1 und 8/2 der Hamburger Ausgabe machen dieses Lebenswerk erstmals ausgreifend zugänglich. Auswahl und Gestaltung der Texte entfalten Jahnns Auffassung von Leben, Kunst und Handwerk in Wort und Bild.
Der erste Halbband enthält unter "Leib - Baukunst - Musik" Jahnns Arbeiten aus den Jahren 1915 bis 1925. Den Leserinnen und Lesern begegnet ein Autor, der sich und sein Schreiben in tastenden Versuchen entwickelt, sich als Dichter, Baukünstler und Orgelbauer in Szene setzt. Die zweite Abteilung "Gesellschaft - Kunst - Handwerk" ist den Texten der Jahre 1926 bis 1935 gewidmet. Als Dramatiker und Romancier von Rang galt Jahnn den zeitgenössischen Feuilletons und dem Rundfunk als wichtige Stimme zu Themen der Zeit. Mit der Realisierung zahlreicher Orgelbauten etablierte er sich als einer der Protagonisten der deutschen Orgelreform.
Der zweite Halbband stellt mit "Politik - Kultur - Öffentlichkeit" die Schriften von 1946 bis zu Jahnns Tod (1959) vor. Nach seiner Rückkehr von Bornholm, wo er die Jahre 1934 bis 1950 auf einem Bauernhof zugebracht hatte, wuchs Jahnn im Deutschland der Ära Adenauer die Rolle des wortmächtigen Mahners vor der Bedrohung des aufkommenden Atom-Zeitalters zu.