Gedichte vom Alltag einer Frau, die sich mit ihrer Familie neu durch schwedische (Sprach-)Umgebungen bewegt, auf der Suche nach Gemeinsamkeit und Unterschieden trifft sie auf Paradiesvögel, Gürteltiere, Saunamützen und Minenschächte. Die Texte bewegen sich zwischen der landschaftlichen Weite und einer häuslichen Vertrautheit, die gleichzeitig beengt.
Zweitwald beschreibt Schweden als das Sehnsuchtsland, das es für viele Deutsche ist, unter anderen geprägt von der Kinderliteratur Astrid Lindgrens. Die Realität hält dieser Vorstellung teilweise stand, vor allem die Natur und die Architektur des Landes. Aber natürlich werden bei längerem Aufenthalt auch schlechte Seiten deutlich, die hier angesprochen werden. Ein weiteres Hauptthema ist die Zweisprachigkeit. Schwedisch stammt natürlich aus der gleichen Sprachfamilie wie das Deutsche, ist aber dennoch eine Fremdsprache, die auch einige "False Friends" erhält und manchmal gerade durch kleine Abweichungen in der Rechtschreibung herausfordert. Die migrantische Perspektive wird hier aus privilegierter Position reflektiert.
Letzter Hauptstrang ist die kritische Betrachtung der klassischen Kleinfamilie, die durch die Distanz zu Familie und Freunden noch stärker auf sich zurückgeworfen ist.