Zum 120. Geburtstag des Reformers, Journalisten und Begründers des modernen usbekischen Romans, Abdullo Qodiriy, erscheint sein großer Roman 'Die Liebenden von Taschkent' erstmalig als unzensierte Ausgabe in deutscher Sprache.
Vor dem Hintergrund einer feudalen Gesellschaft und der russischen Kolonialherrschaft entspinnt sich eine tragische Liebesgeschichte. Der Sohn eines reichen Kaufmanns heiratet seine große Liebe, die jedoch von einem anderen begehrt wird. Dieser intrigiert gegen den Kaufmannssohn und bezichtigt ihn revolutionärer Umtriebe. Nur der unerschrockene Einsatz seiner Frau rettet ihn vor dem Galgen. Seine Mutter indes will ihm der Tradition gemäß eine zweite Frau geben. Der Sohn weigert sich, seiner Liebe untreu zu werden und beugt sich nur formal dem Druck. Die zurückgewiesene Zweitfrau sinnt auf Rache und es kommt zu einem tödlichen Showdown.
Neben einer detailreichen Beschreibung der Verhältnisse im kolonialisierten Russisch-Turkestan bietet sein Roman einen spannenden Einblick in die Diskussionen um die Entwicklung einer islamisch geprägten Gesellschaft, um Tradition, Ehre und Vergebung, die in vielen Aspekten sehr gegenwärtig erscheint.