Religiosität ist lebendiger denn je. Standen am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts die Sekten im Vordergrund, ist das Bewusstsein für die Vielfalt religiöser Bewegungen heute deutlich gewachsen. Individualisierung wie Pluralisierung bei religiösen Gemeinschaften spielen dabei eine große Rolle. Wie funktionieren sie? Worin besteht der Reiz, gerade in säkularisierten Gesellschaften? Und wo sind die Grenzen dieser Gemeinschaften, nicht zuletzt mit Blick auf die Forderung nach spiritueller Selbstbestimmung? Wie viel Freiheit braucht der Glaube? Das Heft widmet sich dem Auftreten klassischer Sekten heute, zeigt neue Formen religiöser Vergemeinschaftung, fragt aber auch nach vergleichbaren Phänomenen in den herkömmlichen Großkirchen und Religionen - bis hin zum Thema geistlicher Missbrauch. Namhafte Autorinnen und Autoren wirken bei dieser Bestandsaufnahme mit.