Als Kurt Edler Abitur machte, ging ein Buch um die Welt, das Furore machte: die Mao-Bibel. Die chinesische Kulturrevolution zerstörte das Blockdenken USA/UDSSR und machte den Weg frei für Diskussion. Lenin, Stalin, Trotzki wurden wiederbelebt und Vorbilder für Parteiaufbauorganisationen. Kurt Edler nutzte seinen intelligenten Kopf zum Denken und war zu eigensinnig, als dass er sich einer Parteidoktrin unterordnen wollte. Im Fachschaftsrat Romanistik kooperierten fast alle radikalen Linken, die den Kampf der APO für eine demokratische Gesellschaft im postfaschistischen Deutschland fortsetzten.
Maos China verlor seinen Glanz, als die Millionen Leichen bekannt wurden. Kurts Orientierung zum pädagogischen Wirken als Lehrer bekam eine Wende durch die Grünen in der Anti-AKW-Bewegung. Als Mitbegründer der Grün-Alternativen Liste war er fast drei Jahrzehnte bei den Grünen aktiv. Er engagierte sich für demokratische Verhältnisse in unterschiedlichen Bereichen. Das war seine Kulturrevolution. Seine Leitbilder nahm er von Kant.