"Im späten Licht rückte die Wildnis näher an sie heran. Die Grenzen von Leib und Erde verwischten. Etwas Altes wuchs zusammen."??
Jeder hat sein Bündel zu tragen, doch das Gewicht des Ganzen trägt allein die Mutter. Milla hat sich nach dem Freitod ihres Sohnes nach Kanada zurückgezogen. Sie hat ihre Spedition aufgegeben und den Mann, mit dem sie ein halbes Leben zusammen war. In einem alten Haus mitten im Nirgendwo versucht sie weiterzumachen. Sie lernt Russ kennen, einen Antiquitätenhändler, als sie einen Revolver versetzen will, den sie unter einer Treppendiele gefunden hat. Zwischen beiden entsteht etwas, das man eine Freundschaft nennen könnte, das aber zugleich mehr und weniger ist als das. Bis sich ihre Wege wieder trennen.
In glasklarer Prosa erzählt Sven Heuchert die universelle Geschichte von Verlust, Trauer und Neuanfang. In einer Welt, die kein Heilsversprechen mehr bereithält, dafür aber die echte Chance, wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.
»Du bekommst ein Gefühl für das Land, du gewöhnst dich langsam daran, an die Stille und an die Weite, im Grunde ist es keine Weite, sondern Leere, das Land ist leer, und deswegen bin ich hier.«
Eine Frau, die in der Ferne ihrem Sohn nah sein will, ein Mann, der die Distanz zu der von ihm geliebten Frau nie überwinden konnte: Milla und Russ begegnen sich, als sie sich am dringendsten brauchen.
Das Gewicht des Ganzen
ist ein kraftvoller Roman über Trauer und Neuanfang und darüber, was zwei Fremde in Zeiten der inneren Not einander sein können.
»Autor Sven Heuchert lässt die beiden Leben von Milla und Russ zusammenstoßen wie zwei Kiesel im aufgewühlten Wasser. Flüchtig werden wir Zeuge ihrer Wege, dann verlieren sie sich in der Natur, für die Heuchert Bilder findet, die sich einnisten, als wären wir selbst mit unterwegs gewesen.«