Sich nach schweren Schicksalsschlägen wieder aufrichten können, sogar gestärkt daraus hervorzugehen, ist eine Eigenschaft, die die Psychologie »Resilienz« nennt. Von dieser Erfahrung berichten bereits biblische Texte. Das Heft stellt Beispiele aus der hebräischen wie der neutestamentlichen Überlieferung vor und gibt Anregungen für die heutige Zeit.
Die Geschichte des Josef aus dem Buch Genesis, die Aufbruchserzählungen des Exodus, die Verheißungsworte der Propheten haben der jüdischen Gemeinschaft geholfen, nach heftigen Krisenzeiten immer wieder neu anzufangen. Sie haben aber auch im Christentum ganze Gruppen oder Einzelne durch Zeiten der Bedrängnis begleitet. Die AutorInnen des Heftes beschreiben, wie sie zu Überlebenstexten geworden sind und immer wieder werden können. Ein Interview mit dem Alttestamentler David M. Carr zeigt, wie diese Resilienz-Texte historisch eingeordnet werden können.
Auch Personen der Bibel können als Leid-Tragende Identifikationsfiguren für Menschen sein. Am Beispiel des Jeremia und des Paulus werden das wiederkehrende Leiden und der Umgang mit dieser Situation zum Thema gemacht. Auch die Notwendigkeit des Seufzens und des Klagens als Ruf zu Gott wird in zwei Beiträgen angesprochen.