Alan Bennett erfindet kuriose Welten, die nach eigenen Regeln funktionieren: Er beschreibt vermeintlich ganz normale Menschen mit kleinbürgerlichen Moralvorstellungen, die vornehm sein möchten und doch ihren eigenen Begierden unterworfen sind.
Da ist die Witwe Lorna, die an der Stelle, wo ihr Mann mit seinem Motorrad verunglückte, eine Art Schrein mit immer ausladenderer Gedenkstätte errichtet und Stück für Stück die Hintergründe des Unfalls aufdeckt. Oder die 42-jährige Mutter, die von der Erkenntnis überrascht wird, dass sie sich allmählich in ihren heranwachsenden Sohn verliebt.
Der Altmeister Bennett spielt einmal mehr auf der Klaviatur von wohlwollendem Erstaunen bis zu schallendem Gelächter über die menschlichen Abgründe hinter den Heckenrosenrabatten.