Ein junger Schwarzer Schriftsteller, der gerade seinen ersten Romanerfolg hinter sich hat, erhält von einem bekannten Magazin an der Ostküste den Auftrag, eine große Reportage über Nordamerika zu schreiben. Ein Roadtrip nach dem Vorbild von Jack Kerouac: Er ist pausenlos unterwegs, schreibt alles auf, was er vor Ort erlebt, was ihm Leute berichten, was in Zeitungen und Büchern steht. Er knipst Hunderte von Fotos, führt Gespräche mit Filmgrößen wie Spike Lee, dem Rapper Ice Cube und schreibt über Miles Davis und Jean-Michel Basquiat. James Baldwin schaltet sich aus dem Himmel dazu. In einer Abfolge von Tableaus werden verschiedene Themen wie Macht, Rassismus, Gewalt, Sex und Armut behandelt. Das Buch zeichnet zugleich das Portrait eines jungen, kultur- und freiheitsliebenden Schriftstellers inmitten eines Amerikas, das seine Versprechen nicht immer hält.
Dany Laferrière, der gern mit Stereotypen und Klischees spielt, taucht in gewohnter Manier in die Tabus und Rassenfantasien seines Gastlandes ein, durchleuchtet die amerikanische Gesellschaft in all ihren Kontrasten, von den ärmsten Ghettos zu den wohlhabenden Gegenden. Ein ungemein hellsichtiges, vollständiges, auch die heutigen Verhältnisse kennzeichnendes Panorama über ganz Nordamerika.
Der halbdokumentarische Roman, der ein wichtiger Teil des amerikanischen Autobiograpie-Zyklus ist, wurde 1993 veröffentlicht und 2002 von Dany Laferrière überarbeitet. Der Titel bezieht sich auf den Fall Amadou Diallo, einem jungen Guineer, der von New Yorker Polizeibeamten erschossen wurde, als er gerade seine Schlüssel aus der Tasche holen wollte.