Der sterbende Kolumbus blickt auf die Stationen seines Lebens zurück und richtet sich dabei selbst. Seine Generalbeichte ist brisant: Sie handelt von einem Mann, der von der fixen Idee besessen ist, einen neuen Schiffsweg nach Indien zu finden. Er braucht Jahre, um das nötige Geld für die Reise zusammenzutragen. Inzwischen genießt er das Leben, heiratet ohne Neigung eine reiche Dame, bricht die Ehe und intrigiert am Hofe der katholischen Könige als Günstling von Königin Isabella.
In einem Seligsprechungsprozess kommen schließlich Zeitzeugen von Kolum bus zu Wort, die die Taten kritisch beurteilen. Genialer Entdecker oder skandalöser Possenreißer, der auf Gold versessen ist: Wer war Kolumbus?
Alejo Carpentier wurde 1904 in Havanna geboren. Nach der Beteiligung an einem Aufstand gegen den Diktator Machado floh er in den zwanziger Jahren nach Paris, wo er mit den Surrealisten in Kontakt kam. 1939 kehrte er nach Havanna zurück und lehrte Musikgeschichte. Seit 1966 war er als Kulturattaché der kubanischen Botschaft wiederum in Paris, wo er 1980 starb.