Der Diktator eines namenlosen lateinamerikanischen Landes verlebt seine Tage im Luxus der Pariser High Society. Doch als er von einem Putsch in seinem Heimatland erfährt, bricht er sofort auf und schlägt die Aufstände mithilfe des Militärs brutal nieder. Bei seiner Rückkehr nach Paris wird er überraschend kühl empfangen. Bilder seiner Gräueltaten kursieren bei sei-nen einflussreichen Freunden. Inzwischen ist der Erste Weltkrieg ausgebrochen und eine weitere Revolution zwingt den Diktator, den Ozean erneut zu überqueren. Die große Oper, die er seinen Untertanen beschwichtigend offeriert, endet im Tumult, der üppige Karneval gerät zum blutigen Spektakel. Während er mit marxistischen Kräften kämpft und langsam beginnt, in seinem eigenen Land Fuß zu fassen, versinkt Europa im Chaos. Carpentier erschafft ein kolossales, mitreißendes Fest des Erzählens, eine meisterhafte und beißende Satire der neuen Weltordnung.
Alejo Carpentier wurde 1904 in Havanna geboren. Nach der Beteiligung an einem Aufstand gegen den Diktator Machado floh er in den zwanziger Jahren nach Paris, wo er mit den Surrealisten in Kontakt kam. 1939 kehrte er nach Havanna zurück und lehrte Musikgeschichte. Seit 1966 war er als Kulturattaché der kubanischen Botschaft wiederum in Paris, wo er 1980 starb.