Mit dem vorliegenden Band stellt Ulrich Lehnart den ersten Teil des letzten Bandes seiner Kostümkunde des Mittelalters vor. Dieser Band umfasst die Zeit vom Ende des Mittelalters bis zum Ende der ersten Phase der frühen Neuzeit. In der Kostümgeschichte ist dies eine Zeit, in der sich Kleidung und Rüstung schrittweise, aber im Endergebnis radikal verändern. Der Stilwechsel in der zivilen und militärischen Mode macht augenfällig, dass die Menschen auch äußerlich in ein neues Zeitalter eingetreten sind.
Die Fülle der waffen- und kostümkundlichen Einzelerscheinungen und des zeitgenössischen Bildmaterials erwies sich als so groß, dass eine Zweiteilung des Stoffes angeraten schien. So beschränkt sich der erste Teilband auf die Ausrüstung der Landsknechte und ihrer Frauen sowie die der Reisigen und Ritter. Der erste Teil dieses Bandes beschäftigt sich vor allem mit der Kleidung der Landsknechte, womit nun erstmals in dieser Buchreihe das Fußvolk am Anfang der Darstellung steht. Im zweiten Teil stehen die Rüstungen der Reiterei im Vordergrund. Die Entwicklungsgeschichte des deutschen Harnischs von der Barockgotik über die Übergangszeit bis hin zur Frührenaissance wird ausführlich dargestellt. Zahlreiche glatte und geriefelte Kürisse sind mit Fotos von Originalen und erstklassigen Kopien vertreten. Im letzten Teil schließlich werden neben den Waffen der Reiterei erstmals auch die Blank- und Stangenwaffen des Fußvolkes bis ins Detail beschrieben und abgebildet.
Der zweite Teilband wird sich dann mit der zivilen Mode bzw. Kleidung von Adligen, Bürgern und Bauern sowie der Bewaffnung bürgerlicher und bäuerlicher Aufgebote und deren Bewaffnung einschließlich der Schusswaffen beschäftigen. Das vorliegende Buch ist mit mehr als einem Dutzend Farbtafeln und über 200 Fotos, ungefähr die Hälfte davon in Farbe illustriert. Die Zahl der Schnittmuster ist hingegen auf das Nötigste begrenzt, da die Veränderungen in der Schneiderei einer der Hauptgegenstände im zweiten Band sein sollen.