" Das differenzierte und materialreiche Buch macht - gerade auch vom methodischen Ansatz her, im Detail und mit erschreckender Deutlichkeit klar, wie sehr die deutsche Sprachwissenschaft der Zwischenkriegszeit dem nationalistischen Zeitgeist verhaftet war." ( Heinrich Weber, Germanistik 48/2007, Heft 1-2 )
Der vorliegende Band enthält eine repräsentative Auswahl der orthographischen Schriften Popowitschs, der heute als wichtiger Anreger und Vorläufer der Reformorthographie des 18. Jahrhunderts gilt. Die Dokumente waren bisher nur als Handschriften zugänglich und werden hier erstmals in Transkription mit einer ausführlichen
Einleitung vorgelegt. Insbesondere das umfangreiche Fragment der von Popowitsch an der Universität Wien gehaltenen Orthographie-Vorlesung ist dabei von hoher wissenschaftlicher Bedeutung.
Im Jahre 1753 wurde mit der Einrichtung einer Professur für deutsche Sprache an der Universität Wien ein wichtiger Schritt in Richtung einer Verankerung des Deutschunterrichts im akademischen Bereich getan.
Das Lateinische als Sprache der Wissenschaft und das Französische als Sprache der Aristokratie galten zu jener Zeit noch als Hemmfaktoren für die Pflege der deutschen Sprache. Besetzt wurde die Wiener Professur mit dem aus der Untersteiermark stammenden Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705-1774), der sich durch
seine Veröffentlichungen bei der damals noch kleinen sprachinteressierten Öffentlichkeit bereits einen Namen gemacht hatte.
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This volume contains a representative selection of the orthographical writings of Popowitsch, who is now considered as an important stimulator and forerunner of the reform spelling of the 18th century. The documents were only accessible in manuscript form up to now and are presented in a transcription with a detailed introduction
for the first time here. In particular the large fragment of the lecture on orthography held by Popowitsch at the
University of Vienna is of great academic importance. The establishment of a professorship for the German language at the University of Vienna in the year 1753 was an important step towards firmly anchoring German
teaching in the academic field. Latin as the language of science and French as the language of the aristocracy were still considered as obstacles to the nurturing of the German language in those days. The Vienna
professorship was filled with Johann Siegmund Valentin Popowitsch (1705- 1774), whose publications had already
made him well-known among the then small public with an interest in language.