Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: sehr gut (1,0), Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Rassismus aus soziologischer Sicht, Sprache: Deutsch, Abstract: Rassismus ist ein gesellschaftliches Phänomen, das meist unter Zuhilfenahme soziologisch-konstruktivistischer oder psychoanalytisch-pathologisierender Ansätze beschrieben und erklärt wird. Im Gegensatz dazu stellt sich diese Arbeit auf den Standpunkt, das Rassismus weder erlernt werden muss noch eine ¿Fehlfunktion¿ darstellt, sondern ganz im Gegenteil Teil unseres durch die Evolution bestimmten psychologischen Erbes ist. Dabei stellt der R. nur eine Untergruppe des wesentlich umfassenderen Komplexes ¿Fremdenfeindlichkeit¿ dar, der je nach historischer oder gesellschaftlicher Situation ganz unterschiedliche Ausprägungen erfahren kann. Grundlage der Diskussion sind die Erkenntnisse, die im Rahmen der Soziobiologie bzw. Evolutionären Psychologie gewonnen wurden und die deutlich werden lassen, dass die ¿typischen¿ Strategien zur Bekämpfung des Rassismus meist verfehlt sind, weil sie von ganz falschen Voraussetzungen bezüglich der menschlichen Natur ausgehen. In diesem Modell können Rassismus und Fremdenfeindlichkeit genausowenig komplett aus dem Katalog der menschlichen Verhaltensweisen entfernt werden wie Gewalt und Diebstahl, die ebenfalls rationale bedingte Verhaltensstrategien darstellen können. Insbesondere in der deutschen Diskussion gibt es hier noch Nachholbedarf.