Als Tiny Lambert von ihrem Großvater einen ganzen Berggipfel erbt, entdeckt sie das Haus ihrer Kindheit wieder, mit der Trauerweide (Weeping Willow) davor, deren weiche Zweige einst ihren Schatten auf ihr Bett warfen. Seither begleitet Willa sie wie ein Schutzgeist, Willa, die niemand sehen und hören kann außer Tiny selbst.
Realistisch schildert Ruth White das Leben des vierzehnjährigen Mädchens in West Virginia. Der Stiefvater kommt meist betrunken nach Hause. Die Mutter ist in ihrer Verzweiflung haltlos und vernachlässigt die Kinder. Doch mit dem Eintritt in die High-School scheint sich ein neues Leben vor Tiny aufzutun. Sie gewinnt gute Freundinnen, himmelt ihren Musiklehrer an und sehnt sich nach einem Freund. Aber dann bedrängt sie der Stiefvater. Schamerfüllt sagt sie selbst der Mutter lange nichts davon - bis sie eines Tages entdeckt, daß auch ihre kleine Schwester in Gefahr ist. Von da an nehmen viele Dinge eine überraschende Wendung. Ruth White hat sowohl einen Sinn für die zarten, kaum faßbaren Erscheinungen wie für die tragischen, die schönen und die komischen Seiten des Alltags.
Eine Geschichte vom Erwachsenwerden - schön und bitter zugleich, bewegend und mit viel Feingefühl erzählt. (Kirkus Reviews)