Das Buch stellt die praktisch-therapeutischen Formen der Mentalisierungsförderung in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen vor. Es gewährt einen Überblick über verschiedene Felder der mentalisierungsbasierten Arbeit mit jungen Menschen und ihren Bezugssystemen. Dabei vermittelt es spezifische Haltungen, Interventionen und Forschungsergebnisse in therapeutischen Settings und stellt niederschwellige mentalisierungsbasierte Konzepte und Angebote vor.
Kinder, die ungünstige Beziehungserfahrungen, emotionale Vernachlässigung, Gewalt oder sogar sexuelle Misshandlung erlebt haben, sind in der Regel in ihrer Mentalisierungsfähigkeit beeinträchtigt. Sie sind ungenügend auf ihre gegenwärtigen und auch alle zukünftigen Sozialbeziehungen vorbereitet und dadurch im weiteren Leben anfällig für traumatisierende Beziehungs- und Bindungserfahrungen. Mentalisierungsbasierte Psychotherapien mit Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern und Familien sowie frühzeitige niederschwellige Angebote stellen nachweislich einen hilfreichen Weg zur (Nach-)Entwicklung von Selbstwirksamkeit und der Schlüsselqualifikation des Mentalisierens dar. Junge Menschen können also quasi nachlernen, was in ihrem natürlichen Beziehungsumfeld auf der Strecke geblieben ist.
»Berufseinsteiger können von den beschriebenen Behandlungsschritten besonders profitieren, empfehlenswert ist dieser Teil jedoch auch für erfahrene Therapeutinnen, welche Techniken zur Förderung der Mentalisierung in die Behandlung integrieren möchten. Ein willkommenes Buch also für alle Psychotherapeuten, die mit Kindern, Jugendlichen und Eltern arbeiten und verstärkt mentalisierungsfördernd behandeln möchten.«
Martina Heeren, psychoscope, Ausgabe 02/2019