Ausgerechnet während ihres Urlaubs in Nizza passiert es: Die Enge des Appartements, die dauernde Nähe zu Mann und Tochter, der Alltag der Ehe - all das löst plötzliche Beklemmungen in ihr aus. Sie muss ausbrechen, nur für ein paar Tage; allein sein, wieder zu sich kommen. Doch schon am Ende der ersten Nacht, die sie - mehr aus Versehen - mit einem anderen Mann verbringt, geschieht das Unfassbare: während »die Rezeptionistin anfing, die Terrasse mit blau-weiß-roten
Fähnchen zu schmücken, betätigte ein junger Mann mit stark behaarten Armen den Anlasser des gemieteten 19 Tonnen schweren Lastwagens, bereit für seine Generalprobe durch Nizza? «
Obschon Mann und Kind beim Terroranschlag jenes 14. Juli verschont bleiben, ist Simonas Leben seither nicht mehr, was es war. Zurück in Zürich, scheitert sie am Alltag. Nur mit Mühe wird sie dem 'normalen' Leben gerecht. Bis sie eines Abends wieder ausbricht, auf abenteuerliche Weise erneut an die Côte d'Azur gelangt - und dort auf einen Anderen trifft, der gezeichnet ist wie sie.
Simona ist der Roman eines flirrenden Sommers, in dem sich zwei Menschen finden, die sich erkennen. Doch unter der gleißenden Oberfläche des guten Lebens an den schönen Orten dieser Welt, ziehen dunkle Ströme, sitzen Angst und Verletzung. Behutsam enthüllt Schweingruber in seinem erstaunlichen Debüt die Geheimnisse seiner Figuren.