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Ianina Ilitcheva wurde am 4. Dezember 1983 in Angren, Usbekistan geboren. Sie kam mit einer seltenen, unheilbaren Hautkrankheit auf die Welt, weswegen ihre Mutter 1991 mit ihr nach Österreich zog, wo die Behandlungsmöglichkeiten fortgeschrittener waren. Nach ihrer Matura studierte Ianina erst Malerei an der Wiener Akademie der Bildenen Künste und dann ab 2013 am Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst.
Nie ließ sie sich von ihrer Krankheit einschränken, Ianina lebte radikal, empfindsam, hungrig und selbstbestimmt, immer auf Suche nach dem Schaumkraut am Wegesrand. Sie war Künstlerin, Autorin, begnadete Gärtnerin, Köchin, Gourmet, Aktivistin, Schamanin, große Liebe, Freundin, Blutsschwester, post-theoretische Physikerin, Guru, Energydrinkjunkie, Tänzerin und Fels in der Brandung. Ihre Gartenpartys im 22. Bezirk Wiens sind Legende. Ianinas Offenheit, Empathie, Hilfsbereitschaft und bedingungslose Liebe zum Dasein hat viele Menschen verändert.
Die Ärzte hatten der Mutter prophezeit, dieses Kind würde mit hoher Warscheinlichkeit nur wenige Jahre alt werden. Als Ianina dreißig wurde, servierte man Wodkashots und Sushi auf nackten Männerkörpern. Wie sehr sie sich freuen konnte, verdammt.
Sie starb am 20.12.2016 im Kreis ihrer Liebsten. Nur ihre Hülle starb, Oida. Ianinas Geist spüren wir mit jedem Windzug und zwar für immer und bis bald. Schaumkraut, Wolke und Licht.
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