Die in diesem Band vereinigten Studien fragen nach der Notwendigkeit und der Möglichkeit von Soziologie, nach ihrer Bedeutung für die gegenwärtigen Gesellschaften, die Touraine zufolge dabei sind, sich zu »postindustriellen« Gesellschaften zu wandeln. Die Soziologie, oft verlästert und angegriffen, entwickelt sich in dem Maße, in dem einer Gesellschaft bewußt wird, daß sie ihr eigenes Handeln analysieren muß - weil sie Berufungen auf irgendwelche (jedenfalls nicht soziale) »Gesetze« nicht mehr für Erklärungen ihres Handeln halten kann - zu der Instanz, die gesellschaftliche Bewegungen und Ziele durchsichtig machen kann. »Wir müssen«, schreibt Touraine, »die Soziologie schaffen, weil die Gesellschaft begreift, daß sie sich selbst schafft.«