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Geb. 1970 in Lüdinghausen/Westfalen, aufgewachsen bei Nürnberg. Doppelstudium der Biologie und Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg sowie an den Universitäten Tübingen und Frankfurt am Main (dort auch Assistenzzeit bei Prof. Dr.-Ing. Günter Ropohl und später Lehrstuhlvertretung, insgesamt zehn Jahre dort beschäftigt 1998-2008). 1994 Diplom in Biologie mit Zweitfach Philosophie (Erlangen), 1995 zusätzlich Zwischenprüfung in Philosophie (M.A.) Universität Tübingen, 1997 halbjähriger Forschungsaufenthalt an der Ain Shams University in Kairo (Ägypten) zu Technikbewertung im interkulturellen Vergleich, 1995-1998 DFG-Stipendiatin im Tübinger Graduiertenkolleg "Ethik in den Wissenschaften", 1999 Promotion in Tübingen am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW), 2006 Habilitation in Stuttgart im Fach Philosophie (venia legendi). 2007 Gastprofessorin für Applied Philosophy of Science an der Universität Wien (Österreich). 2008 Ruf an die United Arab Emirates University (Abu Dhabi, VAE) als Full Professor of Philosophy (angenommen), dort auch Vizedekanin des internationalen Promotionsprogramms. 2010 Ruf an die TU Braunschweig als W3-Professorin für Philosophie, Nachfolge Prof. Dr. Dr. Gerhard Vollmer.
Arbeitsgebiete:
Wissenschafts- und Technikphilosophie, Philosophische Anthropologie, Angewandte Ethik (insb. Umwelt-, Bio-, Agrar- und Technikethik) und interdisziplinäre Technikforschung (z.B. auch im Bereich der Medizintechnik), Phänomenologie, Interkulturelle Philosophie (v.a. mit Bezug zur arabischen Philosophie), Naturphilosophie (systematisch und historisch), Moderne Ideengeschichte der Technik, Technik und Gender.
Frau Prof. Karafyllis arbeitet zur Zeit intensiv an dem BBAW-Projekt TECHcultures sowie einem größeren Projekt mit Kollegen aus Bochum zur "Zukunft der technischen Welt" (siehe unter "Forschung" am Seminar für Philosophie). In diesem Zusammenhang arbeitet sie auch am europäischen Konzept "Geist des Handwerks" (spirit of craftsmanship) und der "Manual Culture" im interkulturellen Vergleich.
Ein weiteres, länger angelegtes Forschungsvorhaben der jüngsten Zeit behandelt die Wissenschaftstheorie und -geschichte sowie die Sozialphänomenologie des Phänomens Autismus (von ca. 1930 bis 2010). Hier sind enge Anknüpfungspunkte an die Technikforschung (Robotik, KI-Forschung) sowie die Modelle der Neurowissenschaften gegeben. Dieses Projekt unterstützt auch die anthropologischen Forschungen zur Ambivalenz und Ambiguität der Technik für den modernen Menschen.
Sie interessiert sich insbesondere für die Pflanze als Ikone des Anti-Technischen und Inbegriff des Natürlichen, das Phänomen Wachstum und seine Ökonomisierung in den Agrar- und Forstwissenschaften sowie für Biotechniken, die sich aus der Pflanzenforschung methodisch entwickelt haben (u.a. das Klonen, die Virusforschung). Darin schliessen Ihre Forschungen zum Thema Biofakte an - die Klärung ontologischer, wissenschaftstheoretischer, ethischer und anthropologischer Fragen im Spannungsfeld von Natur, Technik und Leben.
Karafyllis arbeitet auch zu Leben und Werk des Braunschweiger Philosophen Willy Moog (1888-1935).
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