In der literarischen und filmischen Produktion der letzten Jahre begegnet man technischen Innovationen häufig mit eindeutiger Ablehnung. Die Lesbarkeit des Gehirns oder die Ersetzbarkeit des Körpers in der immateriellen Internetwelt etwa werden zu Schreckensszenarien einer diktatorischen Macht mit omnipräsenter Kontrolle ausgedeutet. Dieser technikkritische Diskurs ignoriert aber oft die tatsächlichen Errungenschaften der Technik.
Der Band 'Technik in Dystopien' strebt an, den Hiatus zwischen den getrennten Diskursen von Forschung einerseits und ihrem gesellschaftlichen Bild andererseits zu verringern, indem er eine Plattform bietet, die Wechselwirkung von Dystopien und Technik interdisziplinär zu erörtern. Wie kann Wissen oder Nichtwissen künftige Szenarien bestimmen und problematisieren? Wie wird Technik moralisch bewertet, diskreditiert oder gefeiert? Antworten darauf geben die AutorInnen in den Sektionen Gesellschaftstechnologien, Medien- und Informations- sowie Biotechnologien.