Ludwig Wilhelm von Baden, der schon zu Lebzeiten populäre Türkenlouis, zählt zu den interessantesten deutschen Persönlichkeiten des Barockzeitalters. Obwohl er nur einen Kleinstaat regierte, stand er als erfolgreicher Feldherr über Jahrzehnte buchstäblich im Brennpunkt des europäischen Geschehens. Für seine Siege über die Osmanen ernannte Kaiser Leopold I. den Markgrafen 1691 zu seinem Generalleutnant, dem höchsten militärischen Rang, den das Haus Habsburg zu vergeben hatte und den nach ihm nur noch Prinz Eugen erhielt. In dem großzügig bebilderten Band zeichnen sieben Autorinnen und Autoren den abenteuerlichen Lebensweg des Markgrafen nach. Kompetent und verständlich schildern sie die schwierige Kindheit des badischen Prinzen, sein dramatisches Wirken als Feldherr und Reichsfürst und seine erstaunlich glückliche Ehe mit Sibylla Augusta. Ihrer langen und erfolgreichen Regentschaft nach dem Tode ihres Mannes ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Zusammen ergeben die Beiträge ein farbiges Porträt des Markgrafen vor dem Hintergrund einer bewegten Zeit.
2005 jährt sich zum 350. Mal der Geburtstag des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, des schon zu seinen Lebzeiten populären "Türkenlouis". Er zählt zu den interessantesten deutschen Persönlichkeiten des Barockzeitalters. Obwohl er nur einen Kleinstaat regierte, stand er als erfolgreicher Feldherr über Jahrzehnte buchstäblich im Brennpunkt des europäischen Geschehens.Ludwig Wilhelm blieb als Heerführer in 56 Schlachten unbesiegt. Auf dem Balkan verdrängte er die Türken aus Ungarn, am Oberrhein gebot er dem französischen Expansionsdrang Einhalt. Für seine Siege über die Osmanen ernannte Kaiser Leopold I. den Markgrafen 1691 zu seinem Generalleutnant, dem höchsten militärischen Rang, den das Haus Habsburg zu vergeben hatte und den nach ihm nur noch Prinz Eugen erhielt.Leopold selbst vermittelte auch die Heirat seines Feldherrn mit der Prinzessin und reichen Erbin Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg. Während seine großen militärischen Erfolge ihm den Ehrennamen "Schild des Reiches" eintrugen, scheiterte Ludwig Wilhelm mit seinen hoch fliegenden politischen Zielen. Sein Traum, für sein Haus eine Standeserhöhung zu erreichen und Herzog, Kurfürst des deutschen Reiches oder sogar König von Polen zu werden, erfüllte sich nicht. Fast wie eine Trotzreaktion erscheint der Bau seiner neuen Residenz in Rastatt, die der Markgraf als erster deutscher Fürst nach dem Vorbild von Versailles plante. Das dreiflügelige Schloss, der Schlossgarten und die neu angelegte Stadt bildeten eine architektonische Einheit, die das Machtbewusstsein und den Herrschaftsanspruch des Türkenlouis symbolisierte. Hier starb er Anfang 1707 an den Folgen einer bereits 1704 erlittenen Verwundung im Alter von nur 52 Jahren. In dem großzügig bebilderten Band zeichnen sieben Autorinnen und Autoren den abenteuerlichen Lebensweg des Markgrafen nach. Kompetent und verständlich schildern sie die schwierige Kindheit des badischen Prinzen, sein dramatisches Wirken als Feldherr und Reichsfürst und seine erstaunlich glückliche Ehe mit Sibylla Augusta. Ihrer langen und erfolgreichen Regentschaft nach dem Tode ihres Mannes ist ein eigenes Kapitel gewidmet.