Ein Tag in einem Supermarkt. Zwischen Käsetheke und Alkoholregal sind sie zu finden, die Erniedrigten und Beleidigten der auf Hochglanz polierten Gegenwart: Grundmann, Major a.D. und jetzt in der Uniform eines Wachdienstes Herr über die Regale. Sabine Schwarzer, die seit fast vierzig Jahren den Käse appetitlich anrichtet. Der neugierige Student Michalke. Schließlich Alex, der von seinen Punk-Kumpels zum Schnapsklauen in den Laden geschickt wird. Hier kreuzen sich die Wege von vier Menschen, für die sich scheinbar niemand interessiert. Aber das stimmt nicht, denn unentwegt beobachtet einer den anderen und macht sich Gedanken. Im Gegenüber wird die eigene Existenz gespiegelt und erkannt. Die Welt endet schließlich nicht an der nächsten Kasse.
»Infarkt« ist ein kraftvoll erzählter, humorvoll-pointierter Roman über die ganz alte und immer wieder neu zu stellende Frage, woraus das Leben besteht und was es eigentlich ausmacht.
Jens Wonneberger läßt seine Helden hart mit sich selbst ins Gericht gehen, zugleich zeichnet er ein präzises Bild einer Gesellschaft voller Enttäuschungen und Sehnsüchte.