Jahrhunderte lang standen Frauen in erster Linie Modell für ihre männlichen Kollegen.
Nur diejenigen konnten überhaupt daran denken, künstlerisch tätig zu werden, deren Väter oder Brüder ebenfalls Maler waren. Wie auch sonst hätten sie an Malutensilien herankommen sollen - die Zünfte erlaubten Frauen nicht, eigene Werkstätten zu eröffnen - als im Familienbetrieb?
Nur wenige Malerinnen sind in die Kunstgeschichte eingegangen, was vermutlich daran liegt, daß diese von Männern geschrieben wurde. Die meisten jedenfalls gerieten in Vergessenheit, kaum dass sie gestorben waren.
Erst in den letzten drei Jahrzehnten hat man im Zusammenhang mit der Frauenbewegung begonnen, sich für die malenden Frauen vergangener Epochen zu interessieren.
Die hier versammelten Bilder und Porträts von 47 Malerinnen aus vier Jahrhunderten, darunter so bekannte Künstlerinnen wie Artemisia Gentileschi, Maria Sibylla Merian, Angelika Kauffmann und Berthe Morisot, sind nur eine knappe Auswahl aus einer Fülle von Namen und Talenten. So werden in diesem wichtigen Buch die lang übersehenen Leistungen der Malerinnen in kennt-nisreichen Texten gewürdigt.