Das Projekt »Atlas archäologischer Geländedenkmäler in Baden-Württemberg« wurde 1979 als Bestandteil des Schwerpunktprogramms für die Landesdenkmalpflege ins Leben gerufen. Im Vordergrund stehen die Erfassung, Deutung und Einordnung archäologischer Überreste aufgrund ihrer in der Landschaft erhaltenen Morphologie. Topographische Aufnahme, Dokumentation und wissenschaftliche Bearbeitung dienen auch dem dauerhaften Schutz und erschließen die historische Bedeutung dieser zum Teil noch eindrucksvollen Bauten.
In der vorliegenden Arbeit wird die vollständige Erfassung aller vor- und frühgeschichtlichen Wallanlagen des Regierungsbezirkes Tübingen angestrebt. Insgesamt handelt es sich um 69 Objekte.
Allgemein auswertende Kapitel zu Lage, Besonderheiten, Funktion und Zeitstellung folgen im topographischen Abschnitt detaillierte Angaben zu den einzelnen Anlagen: naturräumliche Einordnung, Darstellung bisheriger Forschungen, Beschreibung heute noch erkennbarer Geländeformen sowie deren Bewertung und Einordnung. Detaillierte Pläne im Maßstab 1:1000 konnten von 16 Befestigungsanlagen beigefügt werden, darunter sind so bedeutende wie die Große Heuneburg bei Zwiefalten-Uplamör, die Alte Burg bei Langenenslingen oder die Rinkenburg bei Ravensburg-Schmalegg.
Dabei ergaben sich eine Reihe von neuen Erkenntnissen. Als Beispiele genannt seien bislang übersehene Befestigungselemente wie etwa am Runden Berg bei Bad Urach oder an der Lenensburg bei Kressbronn, oder wichtige Altwege wie ebenfalls am Runden Berg und etwa an der Alten Burg bei Langenenslingen. Für einige Anlagen brachte die Durchsicht der Funde wichtige neue Datierungsansätze - so etwa bei der Lenensburg bei Kressbronn am Bodensee. Auch 14 bisher unbekannte Anlagen konnten nun erstmals vorgestellt werden - wir verdanken sie alle den Hinweisen aufmerksamer Heimatforscher.
Kartenausschnitte und aussagekräftige Abbildungen erlauben, die örtlichen Gegebenheiten am Schreibtisch nachzuvollziehen. Darüber hinaus möchten die Autoren dazu einladen, die teils außerordentlich eindrucksvollen Denkmäler auch im Gelände aufzusuchen und so Geschichte vor Ort zu erfahren.