Mit der Zulassung privater Fernsehsender in den 1980er Jahren hat sich der Konkurrenzkampf um die Zuschauer verschärft. Er wird mit publikumswirksamen Programminhalten geführt, zu deren Ausstrahlung der Erwerb audiovisueller Medienrechte erforderlich ist. Stetig steigende Rundfunkgebühren und nicht zuletzt die Krise der sogenannten Kirch-Gruppe lassen jedoch Zweifel aufkommen, ob die teilweise astronomischen Preise, die von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehveranstaltern - vor allem für einzelne Sportübertragungsrechte - gezahlt werden, gerechtfertigt sind.
Vor diesem Hintergrund entwickelt Gerrit Brösel ein theoretisch fundiertes Konzept zur Bewertung audiovisueller Medienrechte als Entscheidungshilfe für die Fernsehveranstalter des dualen Rundfunksystems. Hierzu überträgt er die Erkenntnisse und das Instrumentarium der modernen funktionalen Unternehmungsbewertungstheorie auf die Medienrechtsbewertung. Er integriert die Verfahren zur Ermittlung des Entscheidungswertes der Medienrechte in Programmplanungsmodelle, welche die branchenspezifischen Besonderheiten im Zielplan und im Entscheidungsfeld der Bewertungssubjekte berücksichtigen.