Staatskanzler, Präsident des Nationalrates, Bundespräsident, Gründer zweier Republiken: Karl Renner (1870 bis 1950) war ein sozialdemokratischer Jahrhundertpolitiker, der die Geschicke des nach dem Untergang des Habsburgerreiches klein gewordenen Österreich wie kaum ein anderer repräsentierte. Doch nicht nur durch Renners Ja zum "Anschluss" an Hitler-Deutschland hat sein Ansehen über die Jahre an Wert verloren, vielmehr wurde sein ganzes Wirken in Frage gestellt. Richard Saage untersucht in seiner Biographie, was vom Erbe des umstrittenen Politikers bleibt. Er wählt eine offene Perspektive von der Geburt her und beleuchtet in diesem essenziellen Beitrag zu Politik und Zeitgeschichte viele Aspekte erstmals.
"Saage ist die umfassende Darstellung einer schillernden Person gelungen, die für die politische Gestaltung des gesamten zentraleuropäischen Raumes über Jahrzehnte hindurch ebenso bedeutsam war wie für die Entwicklung der europäischen Sozialdemokratie." Anton Pelinka, Archiv für Sozialgeschichte, 29.11.16